Heimat in der Jungsteinzeit
In dieser Zeit leben auch Menschen im Raum Wallisellen. Ihre Kleidung produzieren sie aus Lein, den sie, ebenso wie das Getreide, das sie essen, selber anbauen. Vermutlich halten sie auch Tiere, wodurch sie einen Teil ihres Fleischbedarfes decken. Ein wichtiger Bestandteil der Nahrungsmittelbeschaffung aber bleibt in der gesamten Steinzeit die Jagd sowie das Sammeln von Wildfrüchten.
Wallisellen war schon in der Mittelsteinzeit besiedelt
Ein sensationeller Fund im Dezember 2011 legt den Schluss nahe, dass das untere Glatttal schon in der Mittelsteinzeit besiedelt war. Bei Bohrungen der ETH Zürich im Walliseller Langachermoos – zwischen der Neuen Winterthurerstrasse und der Autobahn A1 – werden in 2,20 Meter Tiefe Pollen und Samen von kultiviertem Leinen entdeckt. Die Erdschicht, die unter anderem einen 3,1 mm grossen Leinsamen freigibt, wird auf ein Alter von etwa 7'850 Jahren geschätzt. Ebenso stossen die ETH-Wissenschaftler in verschiedenen Tiefen auf Holzkohlevorkommen, die darauf hindeuten, dass das Gebiet öfters mit Bränden gerodet worden ist, um Flächen für Weiden und den Ackerbau zu gewinnen.
Zur gleichen Zeit entdecken die ETH-Forscher mitten im Moor Wollwisli bei Wangen einen handgrossen Stein, der angeschliffen ist und damit auf eine Bearbeitung durch Menschen hinweist. Er lässt sich ebenfalls auf 8'000 Jahre zurückdatieren. Die beiden archäologischen Funde beweisen, dass bereits vor 10’000 bis 6000 Jahren Menschen im Glattal lebten. Ähnliche Spuren einer derart frühen Besiedlung sind in der Schweiz bisher erst in der Luzerner Gemeinde Buttisholz gefunden worden.