Im September 2011 und im Januar 2012 lädt der Gemeinderat die Walliseller und Wallisellerinnen zu je einem Informationsabend in den Gemeindesaal ein. Er will den interessierten Bürgerinnen und Bürgern seine Visionen zur Gestaltung des Dorfzentrums vorstellen. Drei Jahre hat er sich Zeit gelassen, um für das zirka 50'000 Quadratmeter grosse Gebiet, das 2008 als Planungszone festgelegt und mit einem Baustopp versehen worden war, eine adäquate, nachhaltige Entwicklung zu skizzieren. Während dieser Denkpause hat er im Rahmen einer Testplanung drei städtebauliche Planungsbüros beauftragt, Vorstellungen zum künftigen Ortsbild der Gemeinde zu erarbeiten. Die Resultate, die im September 2011 präsentiert werden, sind recht unterschiedlich: Ein Architekturbüro empfiehlt grössere Bauten mit grünen Innenhöfen, dem zweiten schweben kleinere, separate Gebäude vor, die höher sind als die bisherigen, das dritte legt grosses Gewicht auf die Nutzung und öffentliche Begegnungsplätze. Der Gemeinderat habe in dieser Testplanung wertvolle Anregungen für seine eigenen Visionen erhalten, betont Peter Spörri, Vorsteher des Ressorts Hochbau und Planung. Insbesondere habe sich herauskristallisiert, dass im Dorfzentrum und in den Wohngebieten eine gewisse Verdichtung zugelassen werden sollte. Ausserdem müsse sich die Gemeinde Instrumente zulegen, um mehr Einfluss auf die künftige Entwicklung nehmen zu können.
Am Informationsabend im Januar 2012 lässt sich der Gemeinderat schon tiefer in die Karten schauen. Gemäss seinen Plänen soll in der Mitte Wallisellens, zwischen dem urban geprägten Süden und dem Norden mit seinem dörflichen Charakter, eine Mischzone mit eigener Identität entstehen. Dazu gehört unter anderem, dass die Erdgeschosse der Gebäude an der Bahnhofstrasse nur noch publikumsorientiert genutzt werden. Die Fassadenlängen sollen hier auf 45 Meter und die Gebäudehöhen auf maximal 23 Meter beschränkt werden. Für die parallel verlaufende Rotackerstrasse sind 25 Meter Länge und 18 Meter Höhe erlaubt. Diese und weitere Eckpunkte werden schliesslich in der Teilrevision der Bau- und Zonenordnung und im öffentlichem Gestaltungsplan festgelegt, die am 25. September 2012 von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern abgesegnet werden. Damit erhält die Gemeinde ein Instrument, um die Entwicklung des Dorfzentrums künftig besser steuern zu können.
Bild: Das Dorfzentrum in einer Zukunftsvision des Gemeinderats.