Aufstand gegen Entscheid der werke versorgung wallisellen ag
In den Tagen und Wochen danach wird das Lokalblatt mit Briefen von empörten Lesern überflutet. Hunderte von Nutzerinnen und Nutzern unterschreiben zudem eine Petition gegen die Pläne der Gemeindewerke. Einige rufen in Erinnerung, dass Wallisellen erst vor sechs Jahren die Zusammenarbeit mit Cablecom wegen des schlechten Kundenservice und der Streichung analoger Sender im Angebot gekündigt habe. Andere vermuten hinter dem Entscheid sogar einen Kuhhandel der Gemeinderäte: Der Anbieterwechsel sei nur ins Auge gefasst worden, weil man der UPC Cablecom Wallisellen als neuen Standort schmackhaft machen wollte. Der Gemeinderat dementiert, ohne jedoch die Gerüchte aus der Welt schaffen zu können. Der Protest gipfelt in der Forderung nach dem Rücktritt des Gemeindepräsidenten und des Gemeinderats, der in der Verwaltung der werke versorgung wallisellen ag einsitzt. Auch unflätige Beschimpfungen und Drohungen bleiben nicht aus.
Um der Protestwelle die Spitze zu brechen, setzt der Verwaltungsrat der Gemeindewerke am 25. März 2013 eine Informationsveranstaltung an. Gegen 300 Bürgerinnen und Bürger erscheinen im Gemeindesaal, um ihrer Empörung Luft zu verschaffen. Gleich zu Beginn wird ihnen aber der Wind aus den Segeln genommen: Der Verwaltungsratspräsident der werke versorgung wallisellen ag gibt bekannt, dass sein Gremium angesichts der breiten Kritik vom Entscheid abgekommen sei, zu UPC Cablecom zu wechseln. Gleichzeitig kündigt er den Rücktritt des Gemeindevertreters im Verwaltungsrat an. Grund: Unüberbrückbare Differenzen, wie in der Angelegenheit weiter vorzugehen sei.
Bild: Der neue Schweizer Hauptsitz der upc cablecom im Richti-Areal. Quelle: upc