Firmenlandschaft in Bewegung
Schon 2010 kündigt der Detailhändler Coop an, dass er seinen Backwarenbetrieb Panofina an der Birgistrasse und die Chocolats Halba AG an der Alten Winterthurerstrasse spätestens 2016 an andere Standorte verlegen wird. Die Panofina, die seit 1982 in Wallisellen ansässig ist, wird ins aargauische Schafisheim ziehen, die Halba an einen neuen Produktions- und Logistikstandort von Coop in Pratteln. Vom Entscheid sind rund 350 Angestellte bei Panofina und 248 bei Halba betroffen. Ihnen bietet Coop alternative Arbeitsplätze an.
Im Jahr 2011 schliesst der holländische Farbenproduzent Akzo Nobel seine Tore. Damit gehen in Wallisellen rund 24 Industrie-Arbeitsplätze verloren. Dafür eröffnen in den folgenden Jahren gleich vier internationale Unternehmen ihre Schweizer Hauptsitze in der Gemeinde. Den Auftakt machen 2012 die Canon (Schweiz) AG und die Océ (Schweiz) AG, die unweit vom ehemaligen Standort der Akzo Nobel ihr neues gemeinsames Hauptdomizil einweihen. Die beiden Firmen bringen Wallisellen einen Zuwachs von 300 Arbeitsplätzen ein. Zu einem regelrechten Quantensprung bei der Zahl der Arbeitsplätze kommt es im Jahr 2013 mit dem Einzug der Allianz Suisse in den Büroturm auf dem Richti-Areal. Die Versicherungsgesellschaft konzentriert hier ihre 1'200 Mitarbeitenden, die bisher über mehrere Standorte in der Stadt Zürich verstreut waren. Im Sommer 2014 verlegt auch der Kabelnetzbetreiber UPC Cablecom seinen Hauptsitz vom Standort hinter dem Hauptbahnhof Zürich auf das Richti-Areal. Mit dem Wechsel erhalten etwa 1'250 seiner Angestellten einen neuen Arbeitsweg. Ein weiterer Zuzüger unter mehreren kleineren Geschäften und Läden ist die Spatz Camping & Outdoor, die ihre Zelte nach 80 Jahren von den eng gewordenen Räumlichkeiten an der Hedwigstrasse in Zürich in eine grosse Halle im Richti-Areal zügelt.
Auch im Zentrum Wallisellens verändert sich die Einkaufslandschaft. Nach der Eröffnung des Einkaufszentrums Mittim, wo die mit einem Café ausgestattete Bäckerei Fleischli als Magnet wirkt, schliessen gleich zwei Konkurrenten im Dorf: die Bäckerei Näf an der Schwarzackerstrasse mangels eines Nachfolgers und der Beck 24 gegenüber dem Doktorhaus mangels gutem Umsatz. Das Mittim selbst kann – wohl wegen der Konkurrenz durch das Einkaufszentrum Glatt – die Erwartungen der Ladenmieter nicht erfüllen. Der im Dezember 2010 eröffnete Umsteigebahnhof gleich nebenan führt nicht, wie erhofft, zu einer hohen Kundenfrequenz. So gibt das Schuhgeschäft Reno schon nach kurzer Zeit seinen Laden im Mittim auf. 2015 schliesst auch der Reiseanbieter Kuoni sein Verkaufsbüro. Zu dieser Zeit stehen im Mittim noch immer mehrere Ladenlokale leer.
Bild: Der neue Hauptsitz von Allianz Suisse auf dem Richti-Areal. Quelle: allreal