Initiativen für das Wohnen im Alter
Bereits im November 2011 wird ein wichtiger Markstein gesetzt: Auf Initiative des Vereins "Aktives Alter Wallisellen" wird die Genossenschaft Wohnraum Wallisellen aus der Taufe gehoben. Die Gemeindebehörde sichert dem Neuling ihre volle Unterstützung zu. Als äusseres Zeichen der Verbundenheit sind im Vorstand gleich drei Gemeinderäte vertreten. Die GWW (www.wohnraum-wallisellen.ch) will sich dafür einsetzen, in Wallisellen altersgerechten und günstigen Wohnraum für Seniorinnen und Senioren bereit zu stellen. Der Zweckartikel definiert, was unter "altersgerecht" verstanden wird: Einkaufsmöglichkeiten, Stationen des öffentlichen Verkehrs, Gemeindeverwaltung, Post und Bank, Ärzte und das Alterszentrum sollen von den Wohnungen aus bequem zu Fuss erreichbar sein. Ausserdem sollen die Häuser, für welche die Genossenschaft Bauland oder Baurechte suchen will, rollstuhlgängig sein und über einen Lift verfügen.
Nein zu Alterswohnungen auf dem Gemeindehausplatz
Doch schon mit ihrem ersten Projekt erleidet die GWW Schiffbruch. Der Plan, auf dem grossen Parkplatz beim Gemeindehaus 44 Alterswohnungen mit Tiefgarage und einer Mediathek im Erdgeschoss zu bauen, findet in Wallisellen keine Mehrheit. An der Gemeindeversammlung vom 11. April 2013 werden zwar der Baurechtsvertrag wie auch die Kredite für die Mediathek und die Umgebungsgestaltung mit einer komfortablen Mehrheit bewilligt. Im letzten Moment stellt aber einer der anwesenden Bürger den Antrag, die Kredite an die Urne zu bringen. Der Antrag wird hauchdünn, mit nur einer Stimme über dem nötigen Quorum von einem Drittel der Anwesenden, angenommen.
Das Resultat der Urnenabstimmung vom 22. September 2013 spricht dann eine deutliche Sprache. Mit einem Stimmenverhältnis von 2'592 Nein zu 1'633 Ja erteilen die Wallisellerinnen und Walliseller dem Plan, auf dem Gemeindehausplatz Alterswohnungen zu bauen, eine klare Absage. Aus den Diskussionen im Vorfeld der Abstimmung ging hervor, dass nicht das Vorhaben an sich, sondern der Standort abgelehnt wird. Ebenso wurde von verschiedenen Seiten die enge Verquickung des Gemeinderats mit der GWW kritisiert.
Bauen am Netzwerk für das Alter
Überhaupt ist in der alterspolitischen Landschaft in diesen Jahren vieles in Bewegung. 2012 stimmen die Trägergemeinden Wangen-Brüttisellen, Dietlikon und Wallisellen einem Ausbau des Pflegezentrums Rotacher in Dietlikon zu. Das Heim soll um eine Aufnahmeabteilung mit 22 Betten und ein geriatrisches Ambulatorium ergänzt werden. Im August 2014 erfolgt der Startschuss für die Bauarbeiten. Kurz danach fahren im Wägelwiesen Alters- und Spitexzentrum in Wallisellen die Bagger auf. Ein viergeschossiger Anbau mit 48 neuen Zimmern wird in Angriff genommen. Das Bauprojekt hat das Walliseller Stimmvolk an der Urnenabstimmung vom 23. September 2012 genehmigt.
Nicht zu vergessen ist schliesslich die Fusion der drei Spitexvereine von Dietlikon, Wallisellen und Wangen-Brüttisellen zur Spitex Glattal. Am 1. Juli 2013 wird die vereinigte Organisation mit rund 50 Mitarbeitenden operativ tätig, und am 1. November 2014 bezieht sie eine neue Geschäftsstelle an der Dorfstrasse in Dietlikon.
Bild: Visualisierung des neuen Alterszentrums Wägelwiesen.