Forum pro Wallisellen wird 20 Jahre alt
Im Jahr 1998 setzten sich SP, Grüne, LdU und die EVP zusammen, um mit einem Bündnis aus Mitte-Links-Parteien und Parteilosen eine solide Alternative zum starken Bürgerblock in Wallisellen aus der Taufe zu heben: Das Forum pro Wallisellen, kurz FpW. Richtig Fahrt nimmt das Projekt im Jahr 2000 auf, als Mitglieder des Wahlkomitees der SP-Gemeinderatskandidatin den politischen Verein Forum pro Wallisellen gründen. Statutarisch wird festgelegt, dass das Präsidium nur von Parteilosen ausgeübt werden kann. In erster Linie strebt das FpW an, «soziale, nachhaltige, finanziell tragbare Lösungen zu aktuellen politischen Fragen zu finden» und allen Interessierten einen niederschwelligen Zugang zur Lokalpolitik zu bieten.
2006 schaffen gleich zwei FpW-Mitglieder den Sprung in den Gemeinderat: Der Verkehrsexperte Peter Spörri, der – für die künftige Ortsentwicklung wesentlich – das Ressort Hochbau übernimmt, und die Hostess Barbara Nef als Sicherheits- und später Gesellschaftsvorsteherin, beide von der SP. In den Folgejahren erringt das Forum seinen ersten grossen politischen Erfolg: Es setzt durch, dass das Industriegebiet südlich der Bahnlinie in eine Zone mit gemischter Nutzung umgewandelt wird. So entstehen auf den grossen Industriebrachen im Süden der Gemeinde neben zahlreichen Büroarbeitsplätzen auch attraktive Wohnsiedlungen – und mit dem Richti-Quartier die erste Arealüberbauung der Schweiz, welche die Anforderungen der 2'000-Watt-Gesellschaft erfüllt. Unter Mitwirkung des Forums wird Wallisellen in manchen Feldern zur Pioniergemeinde: erste Anti-Littering-Gemeindeverordnung in der Schweiz, sprachliche Frühförderung von Migrantenkindern, Festlegung des Klimaziels 2050 auf Gemeindeebene, Entwicklung des Modells «Familienraum», in dem kostengünstige Angebote räumlich zusammengefasst werden, und der Einstieg der Gemeinde in eine Politik, die langfristig den Anteil an genossenschaftlichen Wohnungen anheben will.
2018 tritt Barbara Nef zurück und werden zwei weitere FpW-Mitglieder in den siebenköpfigen Gemeinderat gewählt. Peter Spörri wird von den Walliseller Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern zum neuen Präsidenten des Gremiums bestimmt, das ab 2022 Stadtrat heissen wird.